Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (2024)

Themen in diesem Artikel

  • Die Fakten zum
  • Sorglos und wartungsarm: Die Getriebeschaltung
  • Der E-Bike-Antrieb
  • So fährt sich die Pinion MGU aus der Serienproduktion
  • Die Geometrie des
  • Die Ausstattung des Rotwild E-MTBs
  • Praxistest: So fährt sich das
  • EMTB Bewertung Rotwild R.X 1000
  • Das EMTB Fazit

Kein exponiertes Schaltwerk, keine verschleißanfälligen Ritzel, schalten, wann immer man will: Das verspricht Pinions MGU. Die Einheit aus E-Motor und 12-Gang-Schaltgetriebe ist die herausragende Neuheit des E-Bike-Jahres 2023 (Test und ausführliche Vorstellung der Pinion MGU). Kein Wunder, dass die innovative Marke Rotwild von Anfang an bei diesem Projekt an Bord ist. Jetzt sollen die ersten Serien-Bikes des R.X 1000 mit eben dieser MGU in die Läden rollen. Wir konnten das 150-Millimeter-Touren-Bike testen – und dabei auch erstmals eine MGU im endgültigen Serienzustand.

Rotwild positioniert das R.X 1000 neben seinen sportlichen Trail-E-MTBs mit Shimano-Antrieb (das Rotwild R.X 735 im Test) als unproblematisches, gediegenes Touren-Fully. Da ist zum einen der Pinion-Antrieb. Die MGU soll Verschleiß- und Wartungssorgen weitestgehend vergessen machen und obendrein mit ihrer unkomplizierten Schaltlogik und Automatikfunktionen Stress und Defekte verhindern. Zum anderen ist da der riesige Akku mit 960 Wattstunden. Reichweitensorgen kommen da kaum auf. Der dritte Baustein ist das Carbon-Chassis mit gemäßigter Geometrie. Der Rahmen wurde in weiten Teilen exakt vom R.X 750 mit Brose-Antrieb übernommen, das bereits Anfang 2019 vorgestellt wurde.

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Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (7)Foto: Max FuchsDas Rotwild R.X 1000 ist ein edles All Mountain, garniert mit dem besonderen Pinion-Antrieb.

Die Fakten zum Rotwild R.X 1000 Ultra

  • Motor: Pinion MGU E1.12, 85 Nm max. Drehmoment
  • Akku: FIT, 960 Wh (entnehmbar)
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Federweg: 150 mm
  • Laufradgröße: 29 / 27,5 Zoll
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Preis: 11.999 Euro
  • Gewicht: 24,4 kg (Testbike in Größe L, ohne Pedale, EMTB-Messung)

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (8)Foto: Georg GrieshaberDie wuchtige Frontpartie des voluminösen Carbonrahmens stammt vom bekannten Rotwild R.X 750.

Sorglos und wartungsarm: Die Getriebeschaltung

Gegenüber einer klassischen Kombi aus E-Motor und Kettenschaltung bietet die MGU eine ganze Reihe von Vorteilen. Der kostspielige Verschleiß an Kette und Kassette ist deutlich minimiert. Zudem entfällt das exponierte Schaltwerk komplett. Das soll über Jahre eine gleichbleibende Schaltperformance bringen. Die gefederte Masse am Hinterrad wird geringer, dadurch zentriert sich das Gewicht mittig im Bike. Obendrein schaltet das 12-Gang-Getriebe zu jedem Zeitpunkt, sogar im Stillstand. Soweit die Theorie. In der Fahrpraxis hatte die Vorserien-MGU noch einige Nachteile. Pinion wollte nachbessern.

Verlagssonderveröffentlichung

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (9)Foto: Georg GrieshaberRotwild setzt auf Kette statt Riemen, der beim Pinion-Antrieb eigentlich üblich ist. Leider klappert die schwere Kette massiv, unser Test-Bike war im Gelände unangenehm laut.

Der E-Bike-Antrieb

Die Pinion-MGU ist eine Einheit aus Motor und integrierter Getriebeschaltung – das ist revolutionär. Leistung und Drehmoment sind kräftig. On Top verbaut Rotwild einen Akku mit massiven 962 Wattstunden. Die Batterie kann mit Schlüssel in Sekunden nach vorne aus dem Unterrohr geklappt werden.

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Foto: Georg Grieshaber

So fährt sich die Pinion MGU aus der Serienproduktion

Die auffälligste Änderung, die wir nun mit der finalen Serien-MGU im R.X 1000 feststellen konnten, ist die Abstimmung des Motorschubs. Selbst im höchsten Modus agiert das Aggregat geschmeidig und gut kontrollierbar. Top! Einzig der fehlende Nachlauf lässt in manchen Situationen ein etwas unrundes On-off-Gefühl entstehen. Doch hier hat Pinion angekündigt, dass es im Rahmen eines Software-Updates noch Verbesserungen geben soll.

Keinen gravierenden Unterschied konnten wir bei der Geräuschkulisse erkennen. In einigen Gängen, insbesondere der leichten Bergauf-Übersetzung ab Gang vier abwärts, ist auch das Serienprodukt deutlich lauter als die Konkurrenz von Bosch und Shimano. Das raue, auffällige Motorengeräusch bemängelte jeder Testfahrer. Zu Gute halten kann man Pinion, dass der Motor in schwereren Gängen deutlich leiser wird und dann nicht mehr negativ auffällt. Auch im Downhill klappert der Motor entgegen der gängigen Konkurrenz nicht – wobei dieser Vorteil beim Rotwild-Test-Bike leider durch eine laut klappernde Kette zunichte gemacht wird.

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (16)Foto: Georg GrieshaberIm R.X 1000 Ultra konnten wir zum ersten Mal eine Pinion MGU im finalen Serienzustand testen. Pinion hatte im Vergleich zu den Vorab-Testmustern Verbesserungen angekündigt.

Das Schaltverhalten erfährt beim Serienprodukt ebenfalls keine gravierende Änderung. Grundsätzlich wechselt das Getriebe die Gänge auch unter Last sehr geschmeidig. Gerade beim Sprung auf eine dickere Übersetzung passiert das schneller und sanfter als mit einer Kettenschaltung. Doch das zweistufige Getriebe (3 x 4 Gänge) muss beim Sprung vom vierten auf den fünften und vom achten auf den neunten Gang beide Getriebestufen gleichzeitig schalten. Tritt man engagiert in die Pedale, unterbrechen diese Gangwechsel den Fahrfluss spürbar, da sie etwas länger dauern und dadurch der Kraftfluss kurz stockt. In Summe sind die Nachteile des Systems eher subjektiver Natur, während die faktischen Vorteile klar auf dem Tisch liegen. Wir raten jedem Interessenten zu einer individuellen Testfahrt. Das ist bei Bikes mit Pinion-MGU noch essenzieller als bei klassischen E-MTBs.

Die Geometrie des Rotwild R.X 1000 Ultra

Für ein E-MTB dieser Power- und Federwegsklasse fällt das R.X 1000 erstaunlich kurz aus. Die Geometrie ist eher auf gemächliche Touren, denn auf hartes Gelände ausgelegt und wirkt aus moderner Trailbike-Sicht etwas angestaubt. Das Sitzrohr fällt sehr lang aus, die Sitzposition ist leicht gestreckt.

EMTB-Messwerte im Überblick (Rahmengröße L)

  • Sitzrohrlänge: 465 mm
  • Radstand: 1238 mm
  • Reach: 461 mm
  • Stack: 645 mm
  • Lenkwinkel: 65,5 Grad
  • Sitzwinkel: 75 Grad
  • Kettenstrebenlänge: 445 mm

Die Ausstattung des Rotwild E-MTBs

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Foto: Georg Grieshaber

  • Gabel / Dämpfer: Fox 36 Factory Fit4 / Float X Factory
  • Schaltung: Pinion MGU, 12fach
  • Bremsen: Magura MT7, 203/203 mm
  • Laufräder: DT Swiss HX 1501
  • Reifen: Schwalbe Magic Mary Super Ground Soft, 29 x 2,4" / Hans Dampf Super Trail Soft, 27,5 x 2,6"
  • Besonderheiten: E-Kabel laufen integriert durch Lenker und Vorbau, Monkeylink-Halterung für Frontlicht, Carbonlenker

Praxistest: So fährt sich das Rotwild R.X 1000 Ultra

Auf Tour

Während moderne E-MTBs immer länger und flacher werden, um sie für extreme Abfahrten und Highspeed zu wappnen, verweigert sich das R.X 1000 diesem Trend. Das spürt man auch im Praxistest. Die Sitzposition ist sportlich angehaucht, die Lenkung ist direkt und neutral. Das Bike lässt sich dadurch sehr leicht steuern und beherrschen. Auf langen Touren spielt der massive Akku seine Stärken aus. In unserem standardisierten Reichweitentest erkletterte das R.X 1000 über 2000 Höhenmeter im höchsten Unterstützungsmodus - das ist eine ganze Menge.

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (23)Foto: Max FuchsUnkompliziert bergauf, auch wenn es steil und technisch wird. Das Rotwild R.X 1000 überzeugt im Uphill.

Bergauf

In steilen Anstiegen behält das Rotwild seinen unkomplizierten Charakter bei. Der Hinterbau generiert viel Traktion und hält den Fahrer dennoch in einer aktiven und zentralen Fahrposition. Die braucht man auch, denn mit den kurzen Kettenstreben spürt man an extremen Steilstellen durchaus eine Tendenz zu einem steigenden Vorderrad. Der Pinion-Motor fühlt sich dabei stets kraftvoll an. Gelungen ist auch die Dosierbarkeit des Motorschubs in der neuesten Softwarevariante. Lediglich der fehlende Nachlauf fällt negativ auf. Denn technische Passagen, die ein Aussetzen der Trittbewegung erfordern, gelingen mit dieser Charakteristik nicht so geschmeidig, wie mit anderen Motoren. Pinion hat jedoch angekündigt, auch an diesem Punkt noch die Software upzudaten.

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (24)Foto: Max FuchsStarkes Fahrwerk, gemäßigte Geometrie: Bergab besteht das R.X 1000 auch im schweren Gelände - solange die Fahrweise nicht zu wild wird.

Bergab

Der kurze Radstand, die leichten Laufräder und die zentrale Gewichtsverteilung helfen, dass das Akku-Monster nicht zum trägen Schiff wird. Als verspielt kann man das Rotwild mit seinen 24,4 Kilo aber nicht bezeichnen. Im Gelände will es eher gediegen bewegt werden, dann bietet es dem Fahrer mit der gelungenen Ausstattung und dem starken Fahrwerk ordentliche Fahrsicherheit. Wer nicht auf Bestzeiten oder wilde Stunts aus ist, kann mit dem R.X 1000 auch auf anspruchsvolle Trails abbiegen. Top: Das Bike bleibt auch bei zurückhaltender Fahrweise gut beherrschbar. Die Ausstattung ist top.

Ein spannender Aspekt der Pinion MGU sind die automatischen Schalt-Features. Über die Funktion Pre-Select kann eine gewünschte Trittfrequenz gewählt werden. Im Rollen legt das System automatisch den zur Geschwindigkeit passenden Gang ein. So hat man theoretisch auf Abfahrten immer den perfekten Gang parat, ohne sich darum kümmern zu müssen.

EMTB Bewertung Rotwild R.X 1000

Stärken

  • Wartungsarmer Pinion-Antrieb
  • Schalten auch im Stand, Automatik im Rollen
  • Traktionsstarkes, ausgewogenes Fahrwerk
  • Enorme Reichweite

Schwächen

  • Hohes Gewicht (systembedingt) zum hohen Preis
  • Markantes Klappern im Gelände
  • Kein ausgewiesener Trail-Könner
  • Langes Sitzrohr

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (25)Foto: EMTB MagazinMassive Reichweite und unkompliziertes Touren-Handling sind die Stärken des R.X 1000. Im Gelände sind die Fahreigenschaften ausgewogen, doch Extreme lotet das Bike hier nicht aus.

Das EMTB Fazit

Unkompliziert, ausgewogen, außergewöhnlich: Diese Attribute machen das R.X 1000 zu einem ganz besonderen Touren-Bike. Komfort steht hier vor sportlichem Trail-Handling, aber auch anspruchsvolles Gelände macht das Rotwild mit. Der Pinion-Antrieb ist besonders wartungsarm und minimal defektanfällig. Das macht das Rotwild zu einem sorglosen Arbeitstier im edlen Gewand.

Rotwild R.X 1000 im Test: Sorglos-All-Mountain mit Riesen-Akku und Pinion-Getriebe (26)Foto: Max FuchsEMTB Testleiter Florentin Vesenbeckh

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Name: Reed Wilderman

Birthday: 1992-06-14

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Job: Technology Engineer

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